Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts hat bestätigt: Wir müssen Klimaschutz viel mutiger vorantreiben statt weiter auf Kosten künftiger Generationen zu agieren. Dazu gehört, beim Umgang mit Fläche und Ressourcen umzusteuern, denn fast 40 % des weltweiten CO2-Ausstoßes entspringt dem Bausektor. Dennoch sind im Flächennutzungsplan 2030 auf Rheinstettener Gemarkung neun Wohnbauflächen mit rund 28 Hektar und Platz für 1.275 Wohneinheiten enthalten. Ergänzend zu den aktuellen Baugebieten Stadtmitte, Bach West und Baumgarten soll jetzt auf Wunsch von Ratsmehrheit und Grundstückseigentümern die Frischluftschneise Kirchbühl samt Wäldchen möglichst rasch Wohngebiet werden. Von bezahlbarem Wohnungsraum reden im Rat alle - die Realität beim derzeitigen Neubau sieht anders aus. Boden und Bauressourcen sind knapp und endlich. Angesichts Klimakrise und Artensterben müssen Flächen für bezahlbaren Wohnraum, Gewerbe, Landwirtschaft neu austariert und Folgekosten einberechnet werden. Die Zukunft gehört nachwachsenden Ressourcen. Was bringt Rheinstetten nachhaltig weiter? Wie kann Quartiersmanagement, Mehrgenerationen-Wohnen, Sanierung und Umnutzung, Energiewende, Leerstand-Nutzung, Wohnungstausch gefördert werden? Schluss mit "weiter so"!
Wir freuen uns darauf, flankiert durch den Bürgerentscheid den Ausbau der Erneuerbaren voranzubringen und hoffen beim Polder-Projekt auf zügig verbesserten Hochwasserschutz mit neuen Chancen für Mensch, Natur und Arten.
Babette Schulz, Martin Resch, Birgit Mangold, Luca Wernert, Jan Bittner - Eure/Ihre Grünen im Gemeinderat
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Ergänzende Informationen und Quellen
- Zum CO2-Fußabdruck des Bausektors: "Holz statt Stahlbeton..." - Sendung Deutschlandfunk Kultur zum Nachhören
- Flächenverbrauch - die vergessene Dimension im Klimaschutz
- Flächensparziel in der Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung
- Rekord-CO2-Ausstoß im Baubereich
- Reaktionen auf Karlsruher Klimaschutz-Beschluss
- Fortschreibung des Flächennutzungsplans im Nachbarschaftsverband Karlsruhe