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Welche Schule wollen wir?

Viele Fragen und interessante Anregungen zur Schulentwicklung und zu Ganztagsgrundschulen wirbelten am 2. Dezember durch den Bürgersaal des Rathaus Mörsch. Zur Diskussion über Schulpolitik eingeladen hatten erneut die Rheinstettener Grünen. „Vieles ist in unserer Gemeinde derzeit im Umbruch“ so Fraktionsvorsitzende Babette Schulz in ihrer Begrüßung. „2017/18 ist der Start der ersten Ganztagesgrundschule in Rheinstetten geplant, die Fusion von Grundschulen steht an – eine große Herausforderung.“ Parallel dazu wird das Schulzentrum kernsaniert, alle Klassen werden in Kürze ausgelagert. „Knackpunkt ist aber auch, wie sich die Schullandschaft insgesamt weiter entwickelt und für welche Schulformen sich Schüler*innen künftig bei uns entscheiden können.“ so Schulz weiter.

 

Bildungspolitik in Baden –Württemberg – wo stehen wir? Sandra Boser, bildungspolitische Sprecherin und stellvertretende Vorsitzende der Grünen Landtagsfraktion erläuterte, dass angesichts deutlich sinkender Schüler*innenzahlen die Anzahl der Schulstandorte spürbar rückläufig sei. Neue Angebote seien gefragt. In Baden-Württemberg sei der Bildungserfolg noch immer im Ländervergleich überdurchschnittlich stark von der sozialen Herkunft abhängig. Ein Kernziel der Landesregierung sei es, dies zu ändern. „Bildung und Bildungserfolg darf kein Privileg sein.“ so Boser. Auch müsse Baden-Württemberg im Leistungsvergleich der Schüler*innen noch deutlich aufholen. Dazu investiere das Land unter anderem stark in Kleinkindbetreuung, Sprachförderung und Ganztagsangebote. Aber auch mehr Schulsozialarbeit, weitere Lehrer-Poolstunden zur individuellen Förderung, die Abschaffung von Studiengebühren und die Einführung der Gemeinschaftsschule sei mit auf den Weg gebracht worden. Erstmals sei der Bildungsetat nun auf über 10 Mrd. Euro angewachsen – eine wichtige Investition in die Zukunft. Die Landtagsabgeordnete warb für das 2-Säulenmodell, um trotz demografischen Wandels in Baden-Württemberg weiter möglichst wohnortnah alle Bildungsabschlüsse anbieten zu können. Dabei böten Gemeinschaftsschulen durch längeres gemeinsames Lernen eine gute Chance, den Bildungserfolg von der sozialen Herkunft zu entkoppeln und pädagogisch der Heterogenität der Schüler*innen gerecht zu werden. Schließlich könnten in dieser Schulform Schüler*innen in den verschiedenen Fächern in allen Leistungsniveaus gefordert und gefördert werden, ohne bereits zu Beginn nach Abschluss zu selektieren.

 

Zweiter Veranstaltungs-Schwerpunkt war das Praxisbeispiel einer Ganztagsgrundschule. Mehr dazu in Kürze.

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