Einmal mehr ging es im Ausschuss Umwelt und Technik um die Ausweitung von Gewerbegebieten, diesmal um die "Langen Pfeiferäcker", die bislang landwirtschaftlich genutzt werden. Dort soll nun auf rund 100.000m² ein neues Gewerbegebiet entstehen. Die große Mehrheit, darunter ausgerechnet drei Landwirte, sprach sich ohne Zögern dafür aus. Rheinstetten braucht Gewerbe, das schafft Arbeitsplätze und generiert Steuereinnahmen. Klingt zunächst überzeugend. Doch weitergedacht: Arbeitsplätze bedeutet Menschen, die hier dann auch wohnen wollen. Führt zu steigender Nachfrage nach Bauplätzen. Wofür dann weitere Grünfläche vernichtet wird. Und mit der Gewerbesteuer klappt es selten wie erträumt.

Der Ausschuss für UMWELT hat sich einmal mehr genau gegen diese entschieden. Auf die Frage an den Experten, ob sich denn der Verbrauch von landwirtschaftlicher Fläche nicht klimaschädigend auswirkt, kam tatsächlich die Antwort "wir planen doch Dachbegrünungen". Mit Streuobstbäumen darauf?? Auch der Hinweis, man könne Photovoltaikanlagen vorschreiben ist kein großer Wurf - das schreibt eine Verordnung des Landes inzwischen verpflichtend vor. Aber anstatt mal grundlegend über das große Ganze nachzudenken, verzettelt man sich lieber im Klein-Klein ob nun die Variante mit oder ohne Wendehammer geeigneter wäre.

Ein gewichtiges Wort haben am Ende die bisherigen über hundert BesitzerInnen der kleinen Landstreifen mitzureden. Hoffentlich zählen hier nicht nur finanzielle Anreize.

 Martin Resch, Babette Schulz, Birgit Mangold, Luca Wernert, Jan Bittner - Eure/Ihre Grünen im Gemeinderat